Vortragsabend mit Apostel Steinbrenner zum Thema Ökumene in Norddeutschland

Viele Interessierte versammelten sich am Dienstagabend (21. März 2017) in der Neuapostolischen Kirche in Bremen-Mitte im Stadtteil Findorff, um den Vortrag von Apostel Jörg Steinbrenner zum Thema „Ökumene in Norddeutschland“ zu hören.

Anschaulich erläuterte Apostel Steinbrenner, der der Ökumene-Beauftragte der Neuapostolischen Kirche für den Bereich Norddeutschland ist, welche Ziele und Motive mit dem Dialog und der Zusammenarbeit zwischen den christlichen Konfessionen verfolgt werden, und auch wo Möglichkeiten und Grenzen in diesem Prozess gesehen werden.

„Christen aller Konfessionen möchten damit“, so Apostel Steinbrenner, „nach dem Prinzip der ‘versöhnten Verschiedenheit‚ unter anderem enger zusammenrücken, gegenseitige Vorbehalte abbauen und christliche Werte gemeinsam vertreten - ohne dabei das jeweils eigene Profil zu verlieren.“

Im Rahmen des Vortrages wurden u.a. Elemente des Katechismus der Neuapostolischen Kirche vorgestellt, die inklusiven Charakter haben. Das sind Elemente, die von allen christlichen Kirchen gleichermaßen anerkannt werden, wie zum Beispiel das Verständnis der Kirche Christi allgemein oder die Heilige Wassertaufe.
Es wurden aber auch exklusive Elemente benannt, die immer nur in einer bestimmten Kirche anzutreffen sind. In der Neuapostolischen Kirche sind dies u. a. das Sakrament der Heiligen Versiegelung, die Bedeutung des Apostelamtes oder auch das Entschlafenenwesen.

Es gibt Institutionen, die die ökumenische Bewegungen fördern und begleiten. Vorgestellt wurden an dieser Stelle u.a. der Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK) für die internationale Ebene sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) für Deutschland. Mit dem ACK steht die NAK auf Landes- wie auf lokaler Ebene mit verschiedenen ACK-Vertretungen in guten Gesprächen, so zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern und Bremen. Wunsch der NAK ist es zurzeit, den in einigen Orten erreichten Gaststatus in der ACK weiter auszubauen.

Apostel Steinbrenner konnte auch einige gute Beispiele von praktizierter Ökumene vorstellen. Hier geht es um gemeinsame Konzerte, Benefizveranstaltungen, Andachten und Gebetsabende. Aus gemachter Erfahrung heraus erläuterte er aber auch Grenzsituationen, in denen Probleme auftreten könnten. Genannt wurden Doppelmitgliedschaften in christlichen Kirchen z.B. bei gemischt-konfessionellen Partnerschaften oder im Rahmen von Taufpatenschaften. Problematisch wäre auch ein gemeinsames Amtieren in einem von verschiedenen christlichen Konfessionen ausgerichteten Gottesdienst.

Der Vortrag am Dienstag sorgte dafür, dass von den Zuhörinnen und Zuhörern im Anschluss spontane Fragen geäußert wurden. Dabei wurde u.a. deutlich, dass die ökumenischen Bestrebungen auch für die Neuapostolische Kirche noch ein intensives Tätigkeitsfeld darstellen. Aber man werde, so Apostel Steinbrenner, den begonnenen Dialog mit den anderen Kirchen gerne und mit Interesse weiter betreiben.